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Wirkungsstätten von Hans Knappertsbusch

Das Odeon in München

Das Odeon in München befindet sich an dem nach ihm benannten Odeonsplatz (Hausnummer 3). Es wurde im 19. Jahrhundert von König Ludwig I. als Konzerthaus errichtet, der Architekt war Leo von Klenze. Hier, im sogenannten Odeonssaal, leitete Knappertsbusch in seiner Münchner Zeit von 1922 bis 1936 die Akademiekonzerte des Bayerischen Staatsorchesters. Im letzten Krieg wurde das Haus zerstört und später wieder aufgebaut. Heute befindet sich in dem Gebäude das Bayerische Innenministerium.


Außenansicht des Odeons (Aufnahme von 2008)


Der Konzertsaal wurde in seiner alten Form jedoch nicht mehr restauriert, er wurde zum Innenhof mit einem Glasdach umfunktioniert. Der heutige Raum ist der ehemaligen Gestaltung sehr frei nachempfunden. Das unten befindliche Bild zeigt den Teil des U-förmigen Raumes, an dem sich früher das Orchesterpodest befunden hat.


Ehemaliger Odeonssaal in der heutigen Gestaltung (Frontansicht, Aufnahme von 2008)

Eine Steintafel im Eingangsbereich des Gebäudes trägt folgende Inschrift:

Dieses Haus wurde als Odeon erbaut unter König Ludwig von Bayern durch seinen Baumeister Leo von Klenze in den Jahren 1826 bis 1828
Zerstört durch Bomben in den Jahren 1944 bis 1945 bis auf  Teile der inneren und äusseren Umfassungen
Wiederaufgebaut als Amtsgebäude in der Zeit von Mai 1951 bis Juni 1952


Das Nationaltheater in München

Das Nationaltheater liegt am Max-Joseph-Platz. Es ist die Hauptwirkungsstätte der Bayerischen Staatsoper, der Knappertsbusch von 1922 bis 1936 und kurze Zeit 1945 als musikalischer Leiter vorstand. Im zweiten Weltkrieg wurde es 1943 vollständig ausgebombt und brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Nach längerem Zögern wurde es im alten Stil im Zeitraum von 1958 bis 1963 wieder errichtet.

Der Wiederaufbau im alten Stil lag Knappertsbusch sehr am Herzen, Anlässlich eines von ihm geleiteten Konzertabends im Jahre 1955, dessen Erlös dem Wiederaufbau gewidmet war, schreibt er in das Konzertheft:

"Wir wollen alle zuversichtlich hoffen, dass uns das unvergessliche Haus wieder so erstehe, wie es war!"

Als er jedoch erleben muss, dass die Verantwortlichen den Angriff des Wiederaufbaus immer wieder verzögern, entschliesst er sich 1957, in den "Streik" zu treten: Er weigert sich, für die Bayerische Staatsoper zu dirigieren, solange der Wiederaufbau nicht gesichert ist. (In der Tat weist sein Konzertregister eine entsprechend lange Lücke im Jahre 1958 auf.) Auf einen Brief des Bayerischen Staatsorchesters, doch von seinem Entschluss wieder abzurücken, antwortet er: "... Dieser Entschluss, der langsam, aber immer mehr sich steigernd, in mir reifte, soll ja nichts anderes sein, als ein Versuch, der Lethargie zu begegnen, die sich in der Angelegenheit des Wiederaufbaus unseres Nationaltheaters aller Instanzen zu bemächtigt haben scheint. .... Mein Entschluss ist unabänderlich....". Etwa ein Jahr später, am 21. Juni 1958 wird vom damaligen Finanzminister Rudolf Eberhard endlich bekanntgegeben, dass die Geldmittel für den Wiederaufbau nun gesichert seien, und zur Freude aller Münchner Opernbesucher kann der "Kna" nun seinen Streik beenden.



Das Münchner Nationaltheater (Aufnahme von 2008)



Das Prinzregententheater in München

In der Vorkriegszeit wurden Aufführungen der Bayerischen Staatsoper in drei Häusern durchgeführt: Das Nationaltheater, das Prinzregententheater und das Residenztheater. Die meisten Aufführungen fanden dabei im Nationaltheater statt. Insbesondere zur Festspielzeit während der Sommermonate wurden jedoch auch Opernvorstellungen im Prinzregententheater gegeben, vorzugsweise Wagneropern.

Das Prinzregententheater, dessen Namensgebung sich auf den Bayerischen Prinzregenten Luipold (1821-1912) bezieht, wurde nach den Plänen des Architekten Max Littmann 1900 bis 1901 im Jugendstil erbaut. Es ist der Ersatz für ein von König Ludwig II. geplantes, aber nicht realisiertes Richard-Wagner-Festspielhaus und lehnt sich daher auch in seiner Architektur an das schon früher errichtete (1872 bis1875) Bayreuther Festspielhaus an.

Nach dem Krieg diente das nur leicht lädierte Prinzregententheater als Ausweichquartier für das ausgebombte Nationaltheater. Am 17. August 1945 gab hier der als Generalmusikdirektor wieder eingesetzte Hans Knappertsbusch sein erstes Nachkriegskonzert: Ouvertüre "Meeresstille und glückliche Fahrt" von Mendelssohn-Bartholdy, die Symphonie Nr. 4 von Schumann und die Symphonie Nr. 4 von Brahms. Nach dem Wiederaufbau der Staatsoper 1963 verlagerte sich der Schwerpunkt der Auführungen wieder dorthin.



Das Prinzregententheater (Aufnahme von August 2008)

 

Detail: Balkon über dem Portal des Theaters

Karl Muck und Hans Knappertsbusch
 am Bühneneingang der Prinzregententheaters
 1926

Richard-Wagner-Denkmal im angrenzenden Park


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