Eine Steintafel im Eingangsbereich des Gebäudes trägt folgende
Inschrift:
Das
Nationaltheater
in München
Das Nationaltheater liegt am Max-Joseph-Platz. Es ist die
Hauptwirkungsstätte der Bayerischen Staatsoper, der
Knappertsbusch von 1922 bis 1936 und kurze Zeit 1945 als
musikalischer Leiter vorstand. Im zweiten Weltkrieg wurde es
1943 vollständig ausgebombt und brannte bis auf die
Umfassungsmauern nieder. Nach längerem Zögern wurde es im alten
Stil im Zeitraum von 1958 bis 1963 wieder errichtet.
Der Wiederaufbau im alten Stil lag Knappertsbusch sehr am
Herzen, Anlässlich eines von ihm geleiteten Konzertabends im
Jahre 1955, dessen Erlös dem Wiederaufbau gewidmet war, schreibt
er in das Konzertheft:
"Wir wollen alle zuversichtlich hoffen, dass
uns das unvergessliche Haus wieder so erstehe, wie es
war!" |
Als er jedoch erleben muss, dass die Verantwortlichen den
Angriff des Wiederaufbaus immer wieder verzögern, entschliesst
er sich 1957, in den "Streik" zu treten: Er weigert sich, für
die Bayerische Staatsoper zu dirigieren, solange der
Wiederaufbau nicht gesichert ist. (In der Tat weist sein
Konzertregister eine entsprechend lange Lücke im Jahre 1958
auf.) Auf einen Brief des Bayerischen Staatsorchesters, doch von
seinem Entschluss wieder abzurücken, antwortet er: "
... Dieser Entschluss, der
langsam, aber immer mehr sich steigernd, in mir reifte, soll
ja nichts anderes sein, als ein Versuch, der Lethargie zu
begegnen, die sich in der Angelegenheit des Wiederaufbaus
unseres Nationaltheaters aller Instanzen zu bemächtigt haben
scheint. .... Mein Entschluss ist unabänderlich....".
Etwa ein Jahr später, am 21. Juni 1958 wird vom damaligen
Finanzminister Rudolf Eberhard endlich bekanntgegeben, dass die
Geldmittel für den Wiederaufbau nun gesichert seien, und zur
Freude aller Münchner Opernbesucher kann der "Kna" nun seinen
Streik beenden.