Eroica - Dialoge


Szene 1: Ritt des Kurieren  [1:46]

 

Szene 2: Am Schloss des Fürsten Lichnowsky [3:05]

 

Diener 1: Kurier des Fürsten!

Diener 2: Kurier des Fürsten!

Diener 3: Kurier des Fürsten!

Kurier: Melden Sie mich bitte seiner Durchlaucht!

Diener: Seine Durchlaucht haben Gäste!

Kurier: Ich komme mit einer Nachricht von höchster Wichtigkeit für seine Durchlaucht - und seine Gäste!

Fürst Lichnowsky: Ist es soweit?

Kurier: Jawohl, Durchlaucht!

Lichnowsky: Dann haben Sie einen scharfen Ritt gehabt, Baron?

Kurier: Ziemlich!

Lichnowsky: Sie sorgen für den Baron. Wenn Sie nicht zu müde sind - die jungen Damen werden sich freuen, einen so vorzüglichen Tänzer plötzlich erscheinen zu sehen.

Kurier: Denken Durchlaucht im Ernst daran, das Fest fortzusetzen?

Lichnowsky: Ich würde mich schämen, es nicht zu tun. Unsere Vorkehrungen sind längst getroffen. Ich hoffe, Sie noch zu sehen, Baron! Und besten Dank einstweilen.

Lichnowsky: Meine Damen und Herren! Soeben erhalte ich die Nachricht, dass sich Napoleon Buonaparte im Anmarsch auf Wien befindet.

 

 

Szene 3: In den Gassen Wiens  [5:16]


Geflüster in den Gassen: Napoleon kommt! Napoleon!


 

Szene 4: In der Gastwirtschaft [6:01]

 

Schuppanzigh: Wisst ihr schon das Neueste? Napoleon ante portas!

Albrechtsberger: Ja, Napoleon kommt.

Schuppanzigh: Ganz Wien ist aus dem Häusl. Was ist den schon dabei? Einquartierung, Musik, Tanz! Ihr werdet euch wundern, wie die Gulden durch die Finger rollen, oder nicht?

Albrechtsberger: Gulden - und vielleicht auch Köpfe!

Schuppanzigh: Warum? Wann's die richtigen sind?

Amenda: Ich denke, um die Herzen geht es ihm? - nicht um Köpfe - heißt es.

Albrechtsberger: Ich bin skeptisch. Ich glaub' nicht daran.

Amenda: Ich auch nicht. Er kommt mit Kanonen. Kanonen aber und Menschlichkeit haben nichts miteinander zu tun. Diesbezüglich kenne ich die Welt besser.

Beethoven: Nein! ihr habt Unrecht! Napoleon bringt die neue Zeit! Den neuen Menschen! Eine Welt, wie sie Gott einmal für uns gewollt hat! Wie der Sturm das dürre Laub, so wird er die Gesellschaft durcheinanderwirbeln. Auf seinen Fahne flattern die Parolen der großen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit! Die Herrschaft der Marionetten geht zu Ende! Was bin ich schon für sie? Ein Lakai mit Talent. Der Lakai wird geduldet, das Talent gefragt. Mit euch ist es genauso! Napoleon wird das ändern! Der kommt aus dem Volk! Nein, die Kunst muss frei sein, ohne Auftrag, ohne Zwang! Ihm werde ich ein neues Werk schreiben! Eine Sinfonie! Eine Sinfonie der Macht, der Größe und der Herrlichkeit!

 

 

Szene 5: Beethoven auf dem Weg nach Hause [7:31]


 

Szene 6: Beethoven komponiert [8:10]


 

Szene 7: Im Garten [9:21]

 

Therese von Brunswik: Schade! Ich fürchte sehr, mein Lieber, Sie werden ihr Bild nicht mehr beenden können. Wir wissen nicht, was uns die Zukunft bringt.

Maler: Man weiß die Malerei in Frankreich sehr zu schätzen.

Therese: Ich sehe Soldaten hier im Haus. Den ganzen Garten voller Wagen und Pferde. Sie würden dann als Maler nicht geduldet sein.

Maler: Aber Comtesse Therese! Wer wird sich solche Gedanken machen? Ach...

Kindergeschrei

Therese: Ja, ich komm schon.

 

 

Szene 8: Vorplatz des Hauses  [10:10]

 

Giulietta Guicciardi: Vorsicht, meine Hüte.....So ein Malheur! Therese! Therese! Liebste! Endlich bin ich in Wien! Ich hatte die Landluft schon so satt! Was gibt's Neues? Du, wir sind durchgefahren, es war eine wunderschöne Mondnacht.

Therese: Bist du den gar nicht müde?

Giulietta: Ich? Überhaupt nicht!

Therese: Du wirst dich sicher vor dem Frühstück noch restaurieren wollen?

Giulietta: Du weißt ja gar nicht, wie froh ich bin, bei euch zu sein.

Therese: Du hast dir zwar keinen sehr glücklichen Augenblick ausgesucht, aber komm! Du musst mir viel erzählen.

Giulietta: Dass ihr mir vorsichtig seid!

 

 

Szene 9: Im Haus bei Therese von Brunswik [10:46]

 

Giulietta: Wie lang war ich jetzt nicht mehr in Wien? Das muss doch über ein Jahr sein! Hach, es ist nicht zu glauben! Eine Schande! Du musst mir jetzt der Reihe nach alles erzählen. Was gibt's Neues bei Hof?

Therese: Die gleichen Intrigen, die gleichen Amouren, der gleiche Klatsch. Augenblicklich wird fieberhaft gepackt!

Giulietta: Warum?

Therese: Napoleon hat sich etwas gewaltsam angesagt. Man wünscht, ihm lieber nicht zu begegnen. Vielleicht werden auch wir bald fieberhaft packen.

Giulietta: Ha, das fällt mir doch nicht ein, jetzt, wo ich endlich in Wien bin. Was geht mich dieser ekelhafte Kerl an. Ich will tanzen, Konzerte besuchen, ins Theater gehen. Gibt's neue Opern von Salieri?

Therese: Eine ganze Menge!

Giulietta: Du hast sie natürlich alle gesehen!

Therese: Nicht eine Einzige

Giulietta: Nein? Ah, ich verstehe, keine Zeit für Musik! Wer ist der Glückliche?

Therese: Du irrst! Ich beschäftige mich sogar sehr viel mit Musik. Nur für Salieri hab' ich nichts mehr übrig.

Giulietta: Ja, gibt's den sonst noch einen?

Therese: Beethoven. Ich nehme täglich bei ihm Klavierunterricht. Hast du noch nie etwas von ihm gehört?

Giulietta: Oh ja, er soll ein schrecklicher Mensch sein, mit unmöglichen Manieren.

Therese: Der wunderbarste Mensch, den ich kenne! Seine Musik ist unbeschreiblich! Die Stunden, die ich mit ihm beisammen sind, bedeuten mir mehr, als alles andere.

Giulietta: So? Dann würde ich mich an deiner Stelle sofort in ihn verlieben.

Therese: Trotz seiner unmöglichen Manieren?

Giulietta: Die würd' ich ihm schon abgewöhnen.

Therese: Dazu wirst du gleich heute abend Gelegenheit haben. Er gibt ein Konzert bei Lichnowsky. Ich werde dich mit ihm bekannt machen.

 

 

Szene 10: Bei Beethoven zuhause  [12:32]

 

Beethoven: Amenda, du?! Ich arbeite an einer neuen Sinfonie. Die Sätze stehen schon fest! Sie wird ein Hymnus. Ich werde sie "die Heldische" nennen. "Eroica" soll sie heißen. Und Napoleon Bonaparte gewidmet sein. Auch wenn du dagegen bist, Amenda.

Amenda: Es ist ganz gleich, wem du deine Musik widmest. Wichtig ist, dass sie entsteht! Dein Werk wird immer Gültigkeit besitzen, selbst wenn dich dein Napoleon einmal enttäuschen sollte.

Beethoven: Du verstehst die Revolution nicht! Siehst keine Feuerweiden, hörst nicht den Sturm, der diese Massen treibt. Du weißt ja nicht, was Freiheit ist, Gleichheit, Brüderlichkeit, das große Händereichen! Der Menschheit Sehnsucht wird erfüllt!

Amenda: Durch einen Menschen? Durch Bonaparte? Es hat noch keinen gegeben, den ein rascher Aufstieg nicht verblendet hätte.

Albrechtsberger: Sie sind noch nicht fertig? Es ist ja höchste Zeit ! Der Lichnowsky wartet.

Beethoven:  Lichnowsky? Wieso Lichnowsky?

Albrechtsberger: Ja, Herr von Beethoven, der Fürst Lichnowsky hat Gäste eingeladen, die wegen Ihnen gekommen sind!

Beethoven:  Meinetwegen braucht niemand zu kommen. Ich lasse mich entschuldigen. Ich bin verhindert. Meine Arbeit ist mir wichtiger. Ich habe jetzt keine Zeit.

Albrechtsberger: Ja, Herr von Beethoven, Sie bringen mich in eine schreckliche Situation.

Beethoven: Kann ich nicht ändern. Empfehlen Sie mich dem Fürsten und seinen Gästen.

 

 

Szene 11: Im Hof von Beethovens Haus [14:34]

 

Hausmeister:  Wo wollen Sie hin?

Therese: Ist Herr van Beethoven zu Hause?

Hausmeister: Die ganze Nacht habe ich kein Auge zugemacht, so hat er's getrieben auf dem Klavier, und jetzt ist er mäuschenstill! - Naja, schau'n sie hinauf! Vielleicht ist er zuhause oder seine Haushälterin.

 

 

Szene 12: Vor Beethovens Wohnung [15:09]

 

Haushälterin: Sie wünschen?

Therese: Herrn Ludwig van Beethoven! Sagen Sie ihm bitte, es ist sehr wichtig, Comtesse Brunswik möchte ihn sprechen.

Haushälterin: Er schläft noch, er hat sich erst in der Früh' niedergelegt. Ich weiß wirklich nicht, wann er aufstehen wird.

Beethoven: Was ist denn? Comtesse Theres? Sie hier?

Therese: Ich wollte sehen, was mit Ihnen ist! Nachdem Sie uns gestern abend vergeblich warten ließen.

Beethoven: Gestern abend?

Therese:  Bei Lichnowsky!

Beethoven: Ach, ja, richtig.

Haushälterin: Ihr Rock, Herr Beethoven

Beethoven: Entschuldigen Sie. - Wollen Sie nicht weiterkommen?

 

 

Szene 13: In Beethovens Wohnung [15:48]

 

Therese: Und nachmittags sind sie auch nicht zur Stunde gekommen! Ich habe gewartet!

Beethoven: Ich weiß, ich bin manchmal ein schrecklicher Mensch, unhöflich und verletzend.

Therese: Nein, für mich sind Sie das nie! - Sie haben gearbeitet? An etwas Schönem?

Beethoven: Ja, ich glaube an etwas Großem diesmal. Es hat mich sehr gepackt und aufgewühlt.

Beethoven: Therese, Sie sind doch meine Freundin. Lesen Sie!

Therese: Eroica, eine heldische Symphonie in Es-Dur, gewidmet Napoleon Bonaparte.

Beethoven: Hätte ich das nicht tun sollen?

Therese: Wir werden immer nur Ihre Musik hören, auch wenn sie Bonaparte gewidmet ist. - Beethoven, wir fahren nach Ungarn. Ich bin eigentlich gekommen, Sie im Namen meiner Familie einzuladen. Kommen Sie doch!

Beethoven: Nach Ungarn? Weshalb?

Therese: Deshalb!

Beethoven: Napoleons wegen?

Therese: Ja! Alle ihre Freunde verlassen Wien! Der Gedanke, sie hier zurück lassen zu müssen, ist mir schrecklich. Vielleicht werden wir uns lange Zeit oder nie mehr wiedersehen.

Beethoven: Aber das glauben Sie doch nicht im Ernst. Ich werde Sie wiedersehen. Wie bisher! Als meine beste, fleißigste und liebste Schülerin.

Therese: Kommen Sie mit uns! - Bitte!

Beethoven: Ich muss das alles hier erleben. Ich kann nicht! Es wird mir neue Anregungen geben. Sie dürfen nicht traurig sein, Therese. Ich werde Ihnen täglich berichten, was hier in Wien passiert.

 

 

Szene 14: Zug der französischen Soldaten nach Wien [17:45]

 

Stimmen der Soldaten: Vive L'empereur!

 

 

Szene 15: Proklamationen [18:36]

 

Soldat: Der Kaiser befiehlt!

 

 

Szene 16: Die Gesandten auf dem Weg zu Beethoven [18:55]


 

Szene 17: Die Gesandten in Beethovens Wohnung [19:38]

 

Haushälterin: Sie wünschen, meine Herren?

Offizier: Bitte uns zu Herrn van Beethoven zu führen!

Haushälterin: Bitte.

Beethoven betritt das Zimmer.

Offizier 1: Wir habe die hohe Ehre, Herrn van Beethoven gegenüberzustehen? Vicomte Jourdoc, Capitaine Bruejaques, Marquis de Vallois.

Seine Majestät, der Kaiser von Frankreich, bittet Sie durch uns, ihm im Schloss Schönbrunn die Ehre Ihres Besuches zu erweisen. Seine Majestät hat den Wunsch, eine Probe Ihres Talents, von dem in Wien behauptet wird, das es seinesgleichen auf der ganzen Welt nicht mehr gäbe, morgen abends, sieben Uhr, vorgeführt zu bekommen.

Offizier 2: Als Kleidung ist Frack und Kniehose in schwarzer Seide vorgesehen, schwarze Schuhe aus Lackleder mit silbernen Spangen. Falls Sie diesbezüglich Schwierigkeiten haben, so werden wir dem ersten Schneider der Stadt sofort den Auftrag erteilen, das Erforderlich bis morgen abend anzufertigen.

Offizier 1: Seine Majestät, der Kaiser, liebt den Glanz.

Beethoven: Hm, das lässt sich hören.

Offizier 2: Wann wird der Schneider genehm sein? Vielleicht um 8 Uhr früh?

Beethoven: Um halb neun, wenn es sich einrichten lässt.

Offizier 1: Halb neun. Um 6 Uhr abends fährt die Karosse vor. Monsieur!

Amenda betritt den Raum.

Beethoven: Haha... Seide und silberne Schnallen! Kannst du dir vorstellen, wie ich in Seide und silberne Schnallen vor Napoleon spielen soll? Und um Punkt sieben Uhr? Eine Art Wundertier, dass man beim ersten Schneider der Stadt wie einen Affen ausstaffiert hat?

Amenda: Morgen kommt der Schneider, und am Abend wirst du vor Napoleon zu spielen haben. Das ist gar kein Spaß!

Beethoven: Oh, für mich schon! Ein Riesenspaß sogar! Hast Du gehört? Der Kaiser liebt den Glanz! Sterne, Knöpfe, silberne Spangen. Er befiehlt, er ordnet an, er verbietet! Ist das der Mensch, dem ich eine Symphonie geschrieben habe?

Eine Symphonie der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit! Dieser Emporkömmling, der sich selbst zum Kaiser gemacht hat? - "Es hat noch keinen gegeben, den ein rascher Aufstieg nicht verblendet hätte." - Das waren doch deine Worte, Amenda!

 

 

Szene 18: In Ungarn [22:20]

 

Szene 19: Im Saal [22:46]

 

Therese: Du machst alles ganz falsch! So schief! Mehr nach links!

Bedienstete: So?

Therese: Noch mehr. Ja, so.

Fürstin: Du bist ja von einem Eifer, Therese!

Therese: Nun, wie geht es Herrn van Beethoven, Doktor?

Arzt: Ausgezeichnet! Erstaunlich übrigens, wie schnell er die Erkältung überwunden hat. Ich versteh' nur bis heute nicht, wie er die Reise im durchlöcherten Wagen bei schrecklichstem Wetter antreten konnte.

Therese: Er hätte vor Napoleon spielen sollen. Stattdessen hat er den nächsten Wagen genommen und ist zu uns nach Ungarn gekommen. Ich bin so froh, dass er wieder gesund ist und heute abend spielen wird. Sie kommen doch? - Adieu Doktor. - Siehst Du, so ist es gut.

 

 

Szene 20: In der Bibliothek [23:28]

 

Giulietta: Ah, Sie hätten mich beinahe erschreckt! Oh, Sie sind Herr van Beethoven, nicht wahr? Ich bin Comtesse Guicciardi. Giulietta Guicciardi. Sie dürfen mir die Hand reichen und guten Tag sagen. Eigentlich hätte ich Sie schon in Wien kennen lernen sollen, im Haus des Fürsten Lichnowsky. Aber wer an jenem Abend nicht in Stimmung war zu erscheinen, war ein gewisser Herr van Beethoven.

Beethoven: Verzeihung, Comtesse

Giulietta: Oh, bitte, bitte, Künstler haben ihre Launen. - Aber heute abend werden Sie doch spielen? Oder wieder nicht?

Beethoven: Es wird mir eine besondere Ehre sein, Ihnen mit meinen Spiel Vergnügen zu bereiten.

 

 

Szene 21: Im Konzertsaal [24:12]

 

 

Szene 22: Auf der Terrasse [27:20]

 

Giulietta: Ich habe nie gewusst, dass Musik so stark sein kann. Was sind Sie für ein Mensch, Beethoven? Ihr Spiel war eine einzige, tiefe, wunderbare Sprache. Denken Sie, mir war, als hätte ich jedes Ihrer Worte verstanden.

Beethoven: Es war auch jedes Wort für Sie bestimmt.

Giulietta: Wirklich? - Therese spielt eine Sonate von Ihnen. Sie müssen mir verzeihen, dass ich einfach so zu Ihnen komme, und Ihne sage, was ich denke und fühle. Bleiben Sie lange bei uns. Wir müssen uns oft sehen. Könne Sie reiten? Ich habe wunderbare Pferde. Reiten ist das Schönste auf der Welt. Sie dürfen nie mehr spielen, ohne das ich es höre. Versprechen Sie mir das? Warum sehen Sie mich so an?

Beethoven: Ich bin misstrauisch. Ich weiß nicht, ob es gut für mich war, hierher zu kommen.

Giulietta: Herrlich ist das. Wir werden musizieren, Sie werden mir Stunden geben, ich werd' immer Ihre Musik hören. Wie schön, dass Sie da sind.

Lichnowsky: Ich suche Beethoven. Ich möchte ihn einigen Herren vorstellen.

Giulietta: Er ist auf der Terrasse.

 

 

Szene 23: In der Bibliothek [28:58]

 

Arzt: Natürlich ist Gott in dieser Kunst. aber nicht wie in einem Haus mit Türmen, Glocken und Altären, nein, wie in der freien Natur draußen, im Sturm, im Gewitter, unter einem weiten Himmel. Verstehen Sie mich recht, Hochwürden. In dieser Beziehung bin ich eine Art Heide geblieben. Ich finde meinen Gott nur in seiner weiten, unendlichen Schöpfung - und genau so einer ist auch er.

Pfarrer: Naja, da bin ich nicht so ganz sicher, dass Herr van Beethoven Gott gegenüber ebenso empfindlich sein sollte, wie Sie. Wenn man Gott in seinem Herzen hat, so hat man ihn überall. Da, hier, in dem Raum, in der Natur draußen, in der Kirche. Warum er aber da weniger sein sollte, in der Kirche, wo die Mühseligen, die Beladenen kommen, um ihm um etwas zu bitten, ihm zu danken, das verstehe ich nicht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Herr van Beethoven groß und stark genug ist, um vor seinem Gott das Knie zu  beugen, auch in meiner kleinen, einfachen Landkirche.

Beethoven: Am Sonntag will ich Ihnen recht geben, Hochwürden - in meiner Art.

 

 

Szene 24: In der Kirche [30:25]

 

Chor:

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,

Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort.

Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,

Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort.

 

Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?

Wer führt die Sonn’ aus ihrem Zelt?

Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,

Und läuft den Weg gleich als ein Held.

Und läuft den Weg gleich als ein Held.

 

 

Szene 25: Spaziergang am Lande  [33:00]

 

Fürst Lichnowsky: Hier habt ihr Herrn Beethoven.

Fürstin Lichnowsky: Sie waren ja aus der Kirche plötzlich wie verschwunden. Wir haben sie überall gesucht.

Fürst Lichnowsky: Steigen Sie ein. Die Damen werden Ihnen Platz machen.

Beethoven: Danke, aber ich gehe lieber zu Fuß.

Therese: Warten Sie bitte. Ich komm' mit Ihnen!

Fürstin Lichnowsky: Willst Du nicht auch ein paar Schritte gehen, Giulietta?

Giulietta: Hm, nein.

 

 

Szene 26: Spaziergang mit Therese  [34:20]

 

Therese: Ist es nicht schön bei uns? Diese Weite, der Himmel. Ahch, dieser tiefe Friede. Alles ist so gütig und mild unter dieser Sonne. Kaum eine Wolke weit und breit. Aber Sie hören mir ja gar nicht zu!

Beethoven: Oh, ja: Kaum eine Wolke weit und breit. Das sagten Sie doch. In mir ist ein Glück, Therese, von dem ich zu keinem Menschen sprechen kann. Die ganze Luft ist voll von Tönen. Alles zittert und klingt. Eine neue, helle Symphonie.

Therese: Ich bin so froh, dass Sie da sind.

Beethoven: Kein Krieg, keine Politik und kein Napoleon

Therese: Ah, sagen Sie nichts gegen Napoleon. Ohne ihn wären Sie nicht da.

Beethoven: Nicht ohne Sie, Therese

Therese: Wirklich?

Beethoven: Ich habe mich schon lange nicht so wohl gefühlt. Sie habe mir nie etwas von Ihrer Cousine erzählt.

Therese: Von Giulietta?

Beethoven: Ja.

Therese: Was hätte ich Ihnen von ihr erzählen sollen? Dass sie Vergnügen daran findet, den Herren der Schöpfung die Köpfe zu verdrehen und damit meist großen Erfolg hat. Haben Sie mir vielleicht diesbezüglich ein Geständnis zu machen, Herr von Beethoven?

Beethoven: Aber nein, Therese. Comtesse Giulietta ist nur so ganz anders als Sie. Sie muss eine glückliche Art haben, mit dem Leben fertig zu werden.

 

 

Szene 27: Vergnügung im Garten  [35:54]

 

Giulietta (sieht Beethoven): Halten Sie an! - Ich komm' gleich wieder!

Gefährte: Wir spielen dann Pfänder!

Giulietta: Ach, Unsinn!

 

 

Szene 28: In der Bibliothek  [36:40]

 

Giulietta: Mir ist so vorgekommen, als hätten Sie am Fenster gestanden und hätten uns beobachtet.

Beethoven: Ich habe Sie beobachtet, Comtesse Giulietta. Sie waren übermütig und ausgelassen, jung, verspielt. Ich habe Sie von ganzem Herzen bewundert.

Giulietta: Sie sind ein erstaunlich schlechter Beobachter. Ich habe mich gelangweilt und bin froh, dass ich hier bin, bei Ihnen. Ich möchte nicht, dass Sie allein sind.

Beethoven: Ich weiß nicht, ob das klug ist. Es ist schon sehr bemerkt worden, dass wir in den letzten Tagen viel und allein beisammen waren.

Giulietta: Und?

Beethoven: Es ist besser, ich bringe Sie zu Ihrer Gesellschaft zurück. Ich wünsche nicht, dass Sie durch mich in irgendwelche Unannehmlichkeiten kommen.

Giulietta: Sie schicken mich fort?

Beethoven: Nein, Giulietta! Ich bitte Sie, nur vernünftig zu sein. Sie vergessen die Rücksichten, die Sie Ihrem Stande schuldig sind.

Giulietta: Ich habe nichts vergessen. Ich weiß, was ich tu' .

Beethoven: Ich habe lange über uns nachgedacht. Ich scheue mich nicht einzugestehn, dass Sie auf mich einen tiefen und unauslöschlichen Eindruck gemacht haben. Ja, es ist Ihnen gelungen, auch mir den Kopf zu verdrehen. Deshalb bin ich zu einem Entschluss gekommen: Ich reise morgen früh' ab. Es ist der einzige Ausweg. Ich sehe keinen anderen. Es ist gegen meine Natur, mit Gefühlen zu spielen. Deshalb ist es besser, ich gehe, ehe es zu spät ist - wenigstens für mich.

Giulietta: Morgen früh? - Gut! Ich gehe mit!

Beethoven: Unsinn!! Sie wissen nicht, was Sie reden! - Entschuldigen Sie.

Giulietta: Spielen und Kopf verdrehen! Wie können Sie das glauben, Beethoven! Ich weiß, was Sie mir bedeuten und fühle, was ich Ihnen bin. Warum wehren wir uns dagegen? Es hat ja doch keinen Sinn.

Beethoven: Wohin soll das führen?

Giulietta: Ich will es Ihnen sagen. Ich bin mit einem Grafen Galenberg so gut wie verlobt. Er wird in den nächsten Tagen zu Besuch kommen.

Beethoven: Man hat nicht versäumt, mir davon Mitteilung zu machen.

Giulietta: Ich werde ihm erklären, dass jemand in mein Leben getreten ist, der seine Bewerbung zwecklos gemacht hat - Sie - Beethoven.

Beethoven: Sie sind wahnsinnig, Giulietta! Sie leben in einer Welt, die überhaupt nicht existiert. Haben Sie bedacht, wer ich für Sie bin? Dass ich nichts besitze, um Ihnen ein Leben zu bieten, wie Sie es gewohnt sind.

Giulietta: Nein.

Beethoven: Haben Sie bedacht, dass Ihre Kreise eine Verbindung mit mir niemals tolerieren werden?

Giulietta:  Nein.

Beethoven: Was denn haben Sie bedacht , Giulietta?

Giulietta: Nichts. Ich denke nicht. Ich liebe Sie.

 

 

Szene 29: In der Bibliothek bei Nacht [40:30]

 

Beethoven: Giulietta!

Beethoven: Ich habe Angst. Mich quälen Zweifel. Ich weiß nicht, ob es mir überhaupt gegeben ist, einen Menschen glücklich zu machen. Ich weiß es nicht.

Therese: Nein, es ist Ihnen nicht gegeben, Beethoven.

Beethoven: Therese!

Therese: Ich habe Sie spielen gehört. Es tut mir leid, Sie gestört zu haben. Verzeihen Sie!

Beethoven: Bleiben Sei, Therese, bitte! Warum soll es mir nicht gegeben sein, einen Menschen glücklich zu machen? - wie tausend anderen? für ihn zu sorgen, für ihn alles zu sein, solange man lebt? - einen Menschen, den man liebt! - warum soll das mir nicht gegeben sein? Warum!!?

Therese: Sie sprechen von Giulietta?

Beethoven: Ja. Ich liebe sie. Ich werde Giulietta zu meiner Frau machen. Tag und Nacht werde ich für sie arbeiten. Nur für Sie. Ich werde ihr geben, was das Leben zu geben vermag. Jeder Ton meiner Musik soll fortan ihr gehören. Meine Liebe wird sie unsterblich machen. Warum soll mir das nicht gegeben sein?

Therese: Gott hat Sie wie keinen vor Ihnen und vielleicht wie keinen nach Ihnen dazu auserwählt, um durch Ihre Kunst zu uns allen zu sprechen.  Er hat Sie zum Künder seiner wunderbaren Welt gemacht. Wer dürfte es wagen, mit irdischen Wünschen in Ihr Leben einzudrängen, ohne damit mit Unglück und Enttäuschung gestraft zu werden? Sie fühlen es selbst, Beethoven, dass es Ihnen nicht gegeben ist, einen Menschen glücklich zu machen, deshalb zweifeln Sie, deshalb haben Sie Angst. Es ist Ihre Bestimmung, einsam zu sein. Wer Sie liebt, muss wissen, das es für diese Liebe eine Erfüllung nicht gibt. Auch Giulietta wird dies eines Tages erkennen.

 

 

Szene 30: Beim Frühstück am nächsten Tag [45:42]

 

Fürstin Lichnowsky: Kommt den heute niemand zum Frühstück? Läute Er noch einmal, ja?

Therese: Guten Morgen

Fürstin Lichnowsky: Na also!, Dass endlich jemand erscheint!

Therese: Wieso nur vier Gedecke?

Fürstin Lichnowsky: Tatsächlich. Das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Wie kommt den das?

Diener: Seine Durchlaucht hat nur vier Gedecke angeordnet.

Therese: Aber wir sind doch fünf!

Fürst Lichnowsky: Leider nein! wir sind nur vier. Herr van Beethoven lässt sich entschuldigen. Er ist abgereist. Heute früh, mit der Post.

Fürstin Lichnowsky: Bei Nacht und Nebel verlässt er das Haus, ohne einen Menschen etwas zu sagen? Das sieht ihm ähnlich!

Fürst Lichnowsky: Er hat einige Zeilen zurückgelassen, aber ich werde nicht ganz klug aus ihnen. Ich werde euch gleich vorlesen, was er geschrieben hat.

"Ein Ereignis von tiefer Bedeutung zwingt mich, die wohltuende Gastfreundschaft Eurer Durchlaucht plötzlich und ohne Abschied aufzugeben. Das Schicksal wünscht nicht, dass ich mein Augenmerk anderen Sterblichen gleich auf die Annehmlichkeiten des Daseins richte. Ich verlasse Sie in einem Zustand qualvoller Verwirrung. Indem ich Sie bitte, Ihrer edlen Gemahlin, meiner ältesten und teuersten Freundin, die ergebensten Grüße auszurichten, und indem ich Sie weiter bitte, die Comtessen Therese und Giulietta meiner tiefsten Verehrung zu versichern, bin ich Ihr unsteter und oft verzagter Ludwig van Beethoven. Tausend Dank für alles." Wie gesagt, ich werde nicht klug aus diesem Schreiben.

Therese: Weiß Giulietta schon davon?

Fürst Lichnowsky: Ich glaube, nicht!

Therese: Ich werde nachsehen, wo sie so lange bleibt.

Fürstin Lichnowsky: Die Mädchen werden doch damit nichts zu tun haben?

Fürst Lichnowsky: Ich bin nicht so sicher. Kopflose Entschlüsse bei Männern sind ohne Frauen nicht denkbar!

 

 

Szene 31: In Giuliettas Zimmer [47:48]

 

Giulietta: Therese! Ach Therese, wie gut dass du gekommen bist. Denk' dir, ich muss dir etwas erzählen, bevor wir hinunter gehen. Komm, setz' dich, es ist wichtig. Ich komme ohnedies immer zu spät zum Frühstück. Therese, ich hab' fast die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich weiß nicht warum, ich kann's mir nicht erklären. Ich war viel mit Beethoven zusammen. Aus einer tiefen Sympathie ist Liebe geworden. Therese, wirkliche, große Liebe. Ich war gestern abend der glücklichste Mensch, den du dir vorstellen kannst.

Therese: Du warst es, bist du's denn nicht mehr?

Giulietta: Natürlich bin ich es noch. Ach, Therese! Gestern haben wir Pläne gemacht für die Zukunft. Es werden noch tausend Schwierigkeiten zu überwinden sein. Die Zustimmung meiner Eltern und seine unsichere Stellung aber das macht alles nichts. Er wird auf Konzertreisen gehn durch ganz Europa, er wird großen Erfolg haben, man wird mich beneiden und bewundern - oh, du weißt ja nicht, was er für ein Mensch ist. Niemand weiß es. Heute nacht, ich liege hier wach und denke an alles, an ihn und meine Eltern - da war mir auf einmal so, als hörte ich ihn spielen - ganz leise und fern. Es war eine süße und schwermütige Melodie. Ich kann's nicht beschreiben, es erfasste mich eine solche Sehnsucht nach ihm, nach seine Nähe, nach dem Leben. Ich weiß nicht, was es war. Ich weiß nur, dass mir plötzlich die Tränen in die Augen kamen.

Therese: Giulietta --

Giulietta: Gegen Morgen musste ich dann eingeschlafen sein. In meinem ganzen Leben hab' ich mich noch nie so gefürchtet, wie heute Nacht. Warum siehst du mich so an?

Therese: Seltsam Giulietta, dass Du heute nacht nicht schlafen konntest und Furcht hattest. Beethoven ist heute früh abgereist.

Giulietta: Was, was sagst Du?

Therese: Ja, er ist abgereist. Er hat ein paar Zeilen für Lichnowsky zurückgelassen, aus denen weiter nichts zu entnehmen ist. Er lässt dich und mich grüßen.

Giulietta: Therese!

Therese: Du hast dich nicht getäuscht. Er hat gestern abend noch gespielt. Er war voller Angst und Zweifel, wie du, weil er gefühlt hat, dass eure Pläne niemals Wirklichkeit werden können. Eine Augenblick hat er's vergessen. Nur einen Augenblick. Dann ist er abgereist. Ich werde sagen, dass du nicht hinunter kommst. Ich bin gleich wieder bei dir. Giulietta! Du bist jung und schön. Wir beide haben noch das ganze Leben vor uns. Lass Beethoven seine Einsamkeit. Er dankt uns dafür mit seiner Musik. So kannst du ihn wirklich lieben.

 

 

Szene 32: Kutsche auf dem Land bei Regen [51:37]

 

Szene 33: In der Wohnung von Karl [51:58]

 

Verleger: Sie sind klug Madame, Sie haben begriffen, dass nichts auf der Welt so leicht ist, ein paar hundert Gulden zu verdienen, wenn man mit Herrn von Beethoven verwandt ist. So bald Sie die Sachen mit Ihrem Herrn Sohn durchgesprochen haben, erwarte ich Sie gleich bei mir. Und nicht vergessen: es handelt sich um ein vertrauliches Geschäft, von dem kein Mensch irgend etwas erfahren darf - vorläufig. Tiefen Graben 375. Ich erwarte Sie so bald als möglich. - Madame!

Karls Mutter: Karl! Bin ich aber jetzt erschrocken! Wieso bist du heute schon da? - Mein Sohn.

Verleger: Sehr erfreut! So also sieht ein Beethoven aus! Großartig! Sie gefallen mir, junger Mann. Ihre Frau Mutter wird Ihnen erklären, warum ich hier vorgesprochen habe. Au revoir! - Madame!

Karls Mutter: Unser Glück ist gemacht, Karl, unser Glück!

Karl: Was hat er denn wollen, der Herr?

Karls Mutter: Na komm, setz dich. So hör zu, wir können Geld verdienen, spielend! Ein paar Hundert Gulden, wie nichts.

Karl: Wieso?

Karls Mutter: Na, setz dich. Der Herr ist ein Verleger. Er möchte haben, dass wir im Stücke verschaffen von deinem Onkel, sonst nichts. Und dafür gibt er uns einen Haufen Geld. Da schau her! Hundert Gulden! Nur damit wir sehen, dass er es ehrlich meint.

Karl: Was soll das heißen, Stücke verschaffen vom Onkel? Das geht doch nicht, der hat doch alles hier beim Haslinger verlegt.

Karls Mutter: Aber nein! Er hat gemeint, ob der Onkel dir vielleicht etwas geben könnte, nur so kleine Stücke fürs Piano forte - geh, du bist doch so gut mit ihm. Na, dir kann er doch nichts abschlagen.

Karl: Aber wie stellst du dir das vor? Alles, was der Onkel komponiert, muss er doch zuerst dem Haslinger anbieten. Oder wenigstens mit ihm vereinbaren, dass er es nach Deutschland schickt. Ich weiß nicht, wofür du die hundert Gulden da bekommen hast.

Karls Mutter: Aber er hat doch nicht solche Stücke gemeint. Nur ganz kleine, die der Onkel wegwirft, um die sich kein Mensch kümmert. Na, du hast doch immer gesagt, dass bei ihm die Noten nur so herumliegen.

Karl: Na und?

Karls Mutter: Naja, wenn sie herumliegen und sich kein Mensch kümmert, dann kannst' doch leicht ein paar Noten nehmen. Das gehört doch eh einmal alles dir. Wir bekommen Geld dafür, hundert Gulden und noch viel mehr. Begreifst' denn nicht, was das für ein Glück ist?

Karl: Du hast da einen Zettel unterschrieben, ich hab's genau gesehen, für die hundert Gulden. Du nimmst das Geld und trägst es dem Kerl zurück und bringst den Schein hierher, augenblicklich!

Karls Mutter: Bist du wahnsinnig?

Karl: Nein. Aber noch nicht so schlecht, dass ich meinen Onkel bestehlen geh'.

Karls Mutter: Was sagst du? Ich schick' dich stehlen? Eine Mutter ihr Kind?

Karl: Du gehst und gibst das Geld zurück. Ich geh' nicht zum Onkel. Das muss jetzt überhaupt alles ganz anders werden. Dass du's nur weißt. Ich werde dem Onkel sagen oder noch besser ihm schreiben, dass ich von ihm keine Unterstützung mehr annehme.

Karls Mutter: So? und wovon wollen wir leben?

Karl: Das wer'n wir schon sehn. Es wird sich schon etwas finden. Ich werde mir etwas verdienen.

Karls Mutter: Verdienen?  Wenn man nichts gelernt hat, da kann man nichts verdienen. Aber wer ist dran schuld? Der Onkel. Studieren hat er ihn lassen, studieren! Ha! Weil alle, die Beethoven heißen, Genies sein sollen. Hoch hinaus, ganz hoch. Aber ich war immer dagegen. Auf mich hat man ja nicht gehört, nicht deine Mutter. Sogar zum Gericht ist er gegangen, der Herr Onkel.

Karl: Du sollst das Geld zurück tragen.

Karls Mutter: Von mir aus! Gut, dann trag ich's ihm halt zurück, die hundert Gulden. Aber das sag' ich dir: Mach was du willst. Geh' zu deinem Onkel oder ins Cafehaus oder wohin du willst. Aber wenn ich kein Geld habe, dann geh' ich auf die Straße, mach einen Skandal, dass man in ganz Wien weiß, dass die Schwägerin des Herrn von Beethoven nichts zum Fressen hat. - Adieu - Untersteh' dich und schreib deinen Onkel. Er ist dein Vormund und hat zu zahlen. Ich gehe sonst zum Gericht. - Was? - Ah...

 

 

Szene 34: In der Wohnung Beethovens [56:34]

 

Haushälterin: [Klopft]

Beethoven: Was wollen Sie denn? Können Sie nicht anklopfen?

Haushälterin: Ich habe ja [sowie]so zwei Mal geklopft. Aber Sie sind ja in letzter Zeit so abwesend, dass Sie nicht einmal bemerken, wenn ich nebenan das Zimmer zusammenräume.

Beethoven: Dann arbeite ich eben.

Beethoven: Was wollen Sie schon wieder? Bringen Sie meinen Mantel. Ja, hören Sie nicht?

 

 

Szene 35: Bei Amenda [58:54]

 

Amenda: Ludwig. Ludwig! Mich so lange ohne Lebenszeichen zu lassen. Wie siehst du den aus? Fehlt dir etwas?

Beethoven: Du musst langsam sprechen, wenn ich dich verstehen soll, Amenda.

Amenda: Was heißt das? Ludwig, was hast du denn?

Beethoven: Mein Leben ist sinnlos geworden. Es ist aus. Wenn Gott mich zu etwas Großem bestimmt hat, wie du immer behauptet hast, dann darf er mich nicht so zu Boden werfen.

Amenda: Sage mit zuerst, was geschehen ist.

Beethoven: Ich muss dir etwas anvertrauen, was bis jetzt noch kein Mensch weiß. Mein Gehör wird von Tag zu Tag schlechter. Wenn das so weiter geht, höre ich bald überhaupt nichts mehr. Ich habe Mühe, den Gesprächen zu folgen. Das ist schon lange so. Wenn ich mich zurückerinnere, hat es immer Momente gegeben, in denen ich nicht wusste, was um mich vorging. Ich hielt das für Zerstreutheit. Heute weiß ich, dass es schon damals mein Ohr war. Ein Musiker, den sein Gehör im Stich lässt! - Bis jetzt habe ich es mühsam verheimlichen können. Aber wie lange noch? Und dann? Man wird mich bedauern, bemitleiden. Entsetzlich. Ich ertrage diesen Zustand nicht länger.

Amenda: Warst du schon bei einem Arzt?

Beethoven: Ich weiß nicht, wie das weitergehen soll. Sag' du mir doch, was ich tun soll! Amenda! Wenn es Gottes Wille ist, dass ich taub werde, dann verstehe ich diesen Willen nicht. Dann brauche ich nicht mehr zu arbeiten, dann nehme ich keine Feder mehr zur Hand, dann ist es eben aus!

Amenda: Ich habe dich gefragt, ob du schon bei einem Arzt warst?

Beethoven: Ach, um festzustellen, dass ich nicht höre, brauche ich keinen Arzt! Aus mit Beethoven, aus mir seiner Musik!

Amenda: Höre, Ludwig! Du musst mich ansehen! Gott prüft, die er liebt - und ich weiß, er liebt dich sehr. Wie kannst du aufbegehren gegen ihn? Du bist das Werkzeug in seiner Hand.

Beethoven: Warum muss ich dann mein Gehör verlieren? Warum, Amenda?

Amenda: Um eine Musik zu vernehmen, wie sie eines Mensch Ohr noch nie vernommen hat. Eine Musik der Freude, der Zuversicht, des Glaubens. Eine Musik, wie sie Engel im Himmel anstimmen. Ludwig, Freund! Gott ist mit dir. Immer und ewig. In deiner größten Not wirst du ihn ganz verstehen lernen.

Beethoven: Nein, Amenda. Gott hat mich verlassen. Wenn es Gott überhaupt gibt.

 

 

Szene 36: Im  Freien [1:03:42]


 

Szene 37:  In der Wohnung von Karl  [1:06:10]

 

Karls Mutter: Zehn Uhr und noch immer im Bett! So fängt man wahrscheinlich an, sein Brot zu verdienen,

Karl: Ah, was ist denn für Wetter draußen?

Karls Mutter: Andere Leute arbeiten schon seit vier Stunden, aber du - nur faulenzen. Das sind deine Vorsätze.

Karl: Ja, ja, leider hast du recht. Die Vorsätze sind gut, am Abend, bevor ich einschlaf', aber in der Früh schaut dann alles ganz anders aus. Aber das ist ja bei den meisten Menschen so.

Karls Mutter: Hm, da schaute die Welt gut aus, wenn's so wär'. Wenn man wirklich einmal was verdienen könnt', dann verlangst du, das man's zurück trägt.

Beethoven: Guten Morgen!

Karls Mutter: Jesus, der Onkel! Guten Morgen, Herr Schwager!

Beethoven: Wo ist Karl?

Karls Mutter: Karl? Ja, der is'.....

Beethoven: Im Bett? Ist er krank? Du bist krank, Karl? Und niemand sagt mir etwas davon? Ich bin sein Vormund und habe ein Recht zu wissen, was mit ihm geschieht. Immer diese Heimlichkeiten hinter meinem Rücken! Ist ein Arzt hier gewesen?

Karls Mutter: Ja, faul ist er, nicht krank. Aufstehen kann er nicht in der Früh, sonst fehlt ihm nix.

Beethoven: Und was hat er gesagt? Hat er ein Rezept hinterlassen?

Karls Mutter: Ja, aber es war doch noch gar kein Arzt hier!

Beethoven: Was ist das für ein Arzt, der keine Rezepte schreibt. Dieser Kerl taugt nicht. Ich werd' euch heute noch einen anderen schicken. Ja, du hast Fieber, Karl. Wie können Sie ihn so liegen lassen, Sie herzlose Person! Haben Sie schweißtreibenden Tee im Haus? Ja sicher nicht, bei dieser Wirtschaft. Da, gehen Sie, holen Sie welchen. Ja, gehen Sie, ich warte, bis Sie zurückkommen, Ja, gehen Sie schon!!

Karls Mutter: Heute kann er es wieder.

Beethoven: Mit der Gesundheit darf man nicht spaßen. Denn das rächt sich, früher als man denkt. Ach, ich müsste mich ja viel mehr um dich kümmern, aber die Arbeit, Sorgen... Du weißt ja, wie's mir geht. Oder vielmehr, du weißt es nicht, brauchst es auch gar nicht zu wissen.

Karl: Warst jetzt schon lange nicht hier, Onkel! Ich wollte eigentlich.... Onkel!

Beethoven: Ich mache mir in letzter Zeit viel Gedanken um dich, was mit dir sein wird, wenn mir etwas passiert. Ich meine, wenn ich krank werde oder nicht mehr arbeiten kann. So was kann ja vorkommen. Was in meinen Kräften steht, habe ich getan. Für ein paar Jahre ist gesorgt und dann wirst du ja selber so weit sein, dass du meine Hilfe nicht mehr brauchst. Ich meine immer, für den Fall, dass mir etwas zustößt, ich nicht mehr arbeiten kann, man muss an alles denken, weißt du.

Karl: Aber was soll dir denn zustoßen, Onkel?

Beethoven: Was sagst du?

Karl: Dass dir nicht zustoßen wird, sage ich. Zerstreut bist du, du hörst nicht, was man dir sagt.

Beethoven: Streiten? Ach, ich will gar nicht streiten. Sie ist deine Mutter und ich will nichts schlechtes über sie sagen. Aber sie ist nach wie vor nicht der richtige Umgang für dich. Schau, wie's hier aussieht! Das müsst' doch nicht sein! Ich geb' euch doch genug! Aber scheinbar versteht sie's nicht. Sie hat meinem Bruder schon genug zu schaffen gemacht. Nimm dir kein Beispiel an ihr!

Karls Mutter: Das hätt' ich mir denken können, dass Sie meinen Buben wieder aufhetzen, gegen mich, wenn ich Sie einen Augenblick allein lass' mit ihm.

Karl: Schimpf nicht Mutter, das hat keinen Sinn. Ich glaub', er hört dich gar nicht.

Karls Mutter: Was?

Beethoven: Sie haben den Tee gebracht. Geben Sie ihm davon, damit er tüchtig schwitzt. Adieu, Karl! - Adieu. Ich schicke einen Arzt.

Karls Mutter: Er hört nicht? Ja, sei so gut!

 

 

Szene 38:  In der Gastwirtschaft  [1:10:28]

 

Albrechtsberger: Schach!

Schuppanzigh: Oho! -

Albrechtsberger: Und wovon handelt die neue Oper?

Schuppanzigh: Von der Freiheit und gegen die Tyrannei! Ich ziehe so!

Albrechtsberger: Bravo! Von der Freiheit. Ich erinnere mich, wie wir hier an dieser Stelle gesessen sind.

Schuppanzigh: Wie eine Symphonie der Größe und der Herrlichkeit hat schreiben wollen.

Albrechtsberger: Die er auch geschrieben hat! - Schach!

Schuppanzigh: Schach?

Albrechtsberger: Ich bewundere Beethoven. Ich war gegen Leute seines Schlages immer sehr misstrauisch. Dass ein Mensch so stark sein kann, seinen eigenen Weg zu gehen, hätt' ich nie geglaubt.

Schuppanzigh: Er ist daran, sein Gehör zu verlieren.

Albrechtsberger: Was sagen Sie?

 

 

Szene 39:  In Beethovens Wohnung  [1:11:41]

 

Proteste der Hausbewohner.

Hausmeister: Das ist ja wirklich nicht mehr länger zum Anhören, Ja, das werden wir gleich haben. - Genug, Genug! - Aufhören! Aufhören sollen Sie!

Beethoven: Was will Er ?

Hausmeister: Ja die Drescherei kann ja kein Mensch anhören!

Beethoven: Was, Er wagt es mich zu stören? Hinaus!

Haushälterin: Sie dürfen sich nicht so aufregen, Herr Beethoven, mitten in der Arbeit.

Beethoven: Hinaus! - Tyrannei!

 

 

Szene 40:  Im Theater  [1:14:26]

 

Balettmeister: Eins, Zwei, Drei, Vier; Eins, Zwei, Drei, Vier. Eins, Zwei, Drei, Vier; Eins, Zwei, Drei, Vier. Eins, Zwei, Drei, das hat mir noch nicht gefallen, viel lockerer und präziser, präziser, nicht so krampfhaft. Darf ich es Ihnen einmal zeigen? Sehen Sie, so....

Theaterdirektor: Die Texte sind schlecht, immer die alte Leier. Man muss sich Besseres einfallen lassen, das geht zurück! - Durchlaucht!

Fürst Lichnowsky: Guten Tag, mein Lieber!

Theaterdirektor: Durchlaucht kommen gewiss in Angelegenheit "Fidelio". Ich will nächste Woche mit den Proben beginnen. Hat sich Herr von Beethoven zu meinem Vorschlag geäußert?

Fürst Lichnowsky: Er hat ihn abgelehnt. Eine weitere Umarbeitung der Partitur kommt nicht in Betracht.

Theaterdirektor: Damit trifft mich für einen abermaligen Misserfolg des Werkes, den ich Durchlaucht hiermit voraussage, keine Schuld. Die Oper ist zu schwerfällig, für die Sänger undankbar, geht überhaupt nicht ins Ohr, hat christliche Längen, ein unmögliches Textbuch, keinerlei Höhepunkt, eine Instrumentierung, die im Konzertsaal vielleicht, in der Oper aber unter gar keinen Umständen angebracht erscheint.

Fürst Lichnowsky: Demnach beginnen Sie also nächste Woche mit den Proben und bringen das Werk in vier Wochen heraus. Was Ihre künstlerischen Bedenken betrifft: Wir alle waren der Meinung, das Mozart und Haydn nicht mehr übertroffen werden können. Für mich ist Mozart ein Gott. Aber erschüttert und im innersten aufgewühlt hat mich nur Beethoven. Es gibt Misserfolge, lieber Direktor, die dem Publikum zur Last fallen, nicht dem Komponisten. Opernschreiber, die Ihren und den Wünschen des Publikums entgegenkommen, gibt es genug. Beethoven nur einen!

 

 

Szene 41:  Im Hof zu Beethovens Wohnung  [1:16:30]

 

Beethoven: Karl, Du? Wartest du schon lange auf mich? Komm mit hinein. Ich freue mich, dass du einmal wieder zu mir kommst. Warum lässt du mich so viel allein? Ich hab' doch sonst niemanden.

Karl: Onkel, ich hab's sehr eilig. Und ich wollte dich eigentlich nur um etwas bitten. Ich würde Geld brauchen, nicht viel.

Beethoven: Geld? Wofür? Ich wünsche, dass du was Rechtschaffenes wirst. Aber Geld ist kein guter Anfang. Ich habe deinem Vater versprochen, für dich zu sorgen, wie für einen Sohn. Aber ich sehe, du hast kein Ziel, nur Vergnügen. Damit wirst du nicht weit kommen. Hier. Ich bin nicht so reich, wie deine Mutter immer erzählt. Karl! Bleibe bei mir! Für ganz, wenn du willst. Ich nehm' uns dann eine andere Wohnung, mit neuen Möbeln, so schön und so vornehm, wie du's nie gesehen hast.

Karl: Ja, ja, darüber reden wir noch. Vielleicht morgen, wenn ich Zeit habe. Aber jetzt muss ich gehen, Adieu, Onkel. Besten Dank! Sehr nobel!

 

 

Szene 42:  Vor Beethovens Wohnung  [1:18:07]

 

Gläubiger:  Also was is'? Hat er Ihnen das Geld gegeben?

Karl: Morgen. Er hat nichts zuhause. Er geht erst heute Abend zu seinem Verleger. Tut mir leid, Sie müssen sich noch gedulden.

Gläubiger: Ich weiß nicht, Herr von Beethoven, wenn Sie mir da Geschichten erzählen....

Karl: Ich? Was glauben Sie, was das für eine Arbeit ist, bis ich meinem Onkel alles erklär'? Der hört doch nichts.

Gläubiger: Beethoven? Lassen's Ihnen nicht auslachen!

Karl: Aber Ehrenwort, der hört nichts, der ist fast taub!

Gläubiger: Da müssen Sie aber da zuschauen, mit dem Geld. Ein Musiker, der nichts hört' - für den können's bald betteln gehen, Herr von Beethoven.

Karl: Was?

 

 

Szene 43:  In Beethovens Wohnung  [1:18:47]

 

Szene 44:  Im Theater  [1:19:43]

 

Chor:

O welche Lust, in freier Luft

Den Atem leicht zu heben!

Nur hier, nur hier ist Leben!

Der Kerker eine Gruft.

Beethoven: Dacapo!

Albrechtsberger: Er wird seine Schöpfungen selbst nie mehr hören.

 

 

Szene 45:  Auf dem Weg nach Hause  [1:23:17]

 

Karl: Onkel Ludwig! Onkel Ludwig! Hörst du mich nicht? Ich bin's! Der Karl! - Der hört mich nicht....

 

 

Szene 46:  In Beethovens Wohnung  [1:24:50]

 

Beethoven: Jetzt ist alles aus! Hat mich der Wahnsinn befallen? Was hab' ich denn getan? Dass ich so erbärmlich geschlagen werde! Herrgott, was habe ich den getan? Ein gütiger, ein gerechter Gott? Fort! Fort! Soll ich nie mehr hören dürfen? Mir erst die Macht zu geben und sie mir dann zu stehlen? Bin ich dir denn zu groß geworden? Was deinem Thron zu nahe kommt, musst du, du eifersüchtiger Gott, zerbrechen?

Amenda: Gott prüft, die er liebt - und ich weiß, er liebt dich sehr. Wie kannst du aufbegehren gegen ihn? Du bist das Werkzeug in seiner Hand.

Beethoven: Warum muss ich dann mein Gehör verlieren? Warum, Amenda?

Amenda: Um eine Musik zu vernehmen, wie sie eines Mensch Ohr noch nie vernommen hat. Eine Musik der Freude, der Zuversicht, des Glaubens. Eine Musik, wie sie Engel im Himmel anstimmen. Ludwig, Freund! Gott ist mit dir, immer und ewig. In deiner größten Not wirst du ihn ganz verstehen lernen.

Beethoven: Therese! Schön, dass Sie einmal wieder zu mir gefunden haben. Ach, Sie wissen? Sie sollen nicht weinen, Therese. Sicher sind Sie gekommen, um mich zu trösten. Und jetzt ist es gerade umgekehrt. Es ist meine Bestimmung, einsam zu sein. So hat mit einmal vor vielen Jahren ein guter Engel vorausgesagt. Erinnern Sie sich? Therese! Auf eine sonderbare Art hat sich diese Weissagung erfüllt. Ich habe mich damit abgefunden. Ich habe mit dem Schicksal gestritten und gehadert. Der Streit ist zu Ende. Ich habe mich mit der Stille in meinen Ohren ausgesöhnt. Der Lärm der Welt ist für mich ohne Bedeutung geworden. Ich höre ihn nicht mehr. In mir werden andere Töne und neue Stimmen lebendig. Es ist alles seltsam und wunderbar. Vielleicht ist der Preis, den Gott von mir für das verlangt, was er mich nun hören lässt, gar nicht zu hoch - ich weiß es nicht. Er lässt mit sich nicht feilschen und handeln. Er gibt und nimmt. Wenn Sie, Therese, nun in die Welt hinauskommen, dann sagen Sie allen, die mich bemitleiden: "Beethoven hört!"

Therese: Jeder andere wäre an diesen Schicksal zerbrochen. Er hat sich hingesetzt und arbeitet. Es war ihm nicht Ende, sondern Anfang.

 

Chor:

O Freunde, nicht diese Töne!

Sondern lasst uns angenehmere

anstimmen und freudenvollere.

Freude! Freude!

 

Freude, schöner Götterfunken

Tochter aus Elysium,

Wir betreten feuertrunken,

Himmlische, dein Heiligthum!

Deine Zauber binden wieder

Was die Mode streng getheilt;

Alle Menschen werden Brüder,

Wo dein sanfter Flügel weilt.

 

[1:33:11] Ende.